Saltatio Mortis

Brot und Spiele

Band: Saltatio Mortis
Album: Brot und Spiele
VÖ: 17.08.2018
Label: Universal Music
Website: http://www.saltatio-mortis.com/
(c) Slider-Foto: Robert Eikelpoth

Bearbeitet: @daniela.duessler

„Brot und Spiele“ (VÖ: 17.08.), so lautet der Titel des neuen Albums von Saltatio Mortis, dem mittlerweile elften, wenn man konservativ nur die Studioalben zählt – das bereits neunzehnte, bezieht man sämtliche Live-Alben und eine Best Of-Sammlung mit ein. Drei Jahre haben sich die acht Spielleute Zeit gelassen, was sicherlich auch der imposanten Anzahl ausverkaufter Konzerte in den letzten Jahren geschuldet sein mag. Ganz bewusst haben sich die acht Musiker diese Zeit genommen, um dem so erfolgreichen Vorgänger einen mehr als würdigen Nachfolger zu spendieren. Dutzende Stücke wurden geschrieben, wieder verworfen, neu komponiert, wieder verbessert, mit jedem Schritt geradezu auf ihre Essenz destilliert und schließlich geflissentlich, ganz so wie früher geprobt: Alle Mann in einem Raum, laut und mitreißend und zwar so lange, bis auch der letzte überzeugt war: Ja, das ist es. So wollen wir klingen!

Entstanden ist ein in sich geschlossenes Album, in dessen zwölf Stücken sich all das verdichtet, was Saltatio Mortis immer schon ausgezeichnet hat: Themen, die berühren, aufregen und mitreißen. Rhythmen, die einen nicht nur mitwippen lassen, sondern dermaßen packen und an die erste Reihe eines Festivals erinnern; wahlweise auch gerne mit Crowdsurfing-Effekt. Brettgitarren, die bissig zuschnappen, wenn es härter zugehen soll, dem Song aber auch Platz geben, wo er gebraucht wird. Hymnische Melodien, die zum Mitsingen und auch zum Mitschreien verführen. Leidenschaftlich vorgetragen von Frontmann Alea und eben jenen Dudelsäcken, die seit so vielen Jahren – achtzehn, um genau zu sein – den einzigartigen Sound von Saltatio Mortis prägen.

Neben anderen historischen Instrumenten wie Drehleier und Bouzouki bilden vor allem die Dudelsäcke mit ihrer archaischen Urgewalt traditionell einen wichtigen Pfeiler im musikalischen Schaffen der Karlsruher. Trotz ihrer Vorliebe für das Vergangene klingen die Songs auf „Brot und Spiele“ modern und aktuell. Sie sind griffig arrangiert und produziert, echte „Hinhörer“. Anachronismus? Nein, danke. „Große Träume“ zum Beispiel, die wunderbar rockende Vertonung eines Lebensgefühls. Und doch so viel mehr als nur die Geschichte einer Band, die einst auszog, die Welt zu erobern. „Große Träume… und ein Stück Unsterblichkeit“, heißt es im Text. Ist es nicht das, was wir alle suchen – große Träume und Unsterblichkeit?

Zu den musikalischen Gästen auf „Brot und Spiele“ zählen Malte Hoyer von Versengold sowie Mr. Hurley (Mr. Hurley & die Pulveraffen), deren gemeinsame Geschichte mit Saltatio Mortis weit in die Zeit der Mittelaltermärkte zurückreicht. Was also lag näher, als die beiden bei einem Titel wie „Mittelalter“ um launige Unterstützung zu bitten – ein Anliegen, dem die beiden Special-Guests beim feucht-fröhlichen Studiotermin nur zu gerne nachkamen.

Live:
18.10.2018 AT Graz, PPC
19.10.2018 AT Linz, Posthof
20.10.2018 CH Zürich, Dynamo
25.10.2018 AT Wien, Simm City
26.10.2018 München, Tonhalle
27.10.2018 München, Filharmonie
02.11.2018 Würzburg, Posthalle
03.11.2018 Oberhausen, Turbinenhalle
09.11.2018 Berlin, Huxleys
10.11.2018 Hamburg, Mehr! Theater
23.10.2018 Wiesbaden, Schlachthof
24.10.2018 Dresden, Alter Schlachthof