Dustin O’Halloran

Silfur

Künstler: Dustin O’Halloran
Album: “Silfur”
VÖ: 11.06.21
Label: Deutsche Grammophon
Website: https://dustinohalloran.com/

Bearbeitet: @thorstenammann

„Silfur” erkundet mit neuen Kompositionen und neu interpretierten früheren Werken die wandelbare Perspektive von Musik in Zeit und Raum. Für das Projekt arbeitete O’Halloran mit Gyða Valtýsdóttir, dem amerikanischen Komponisten und Multiinstrumentalisten Bryan Senti und dem Siggi String Quartet zusammen. Das Album entstand in Island, O’Hallorans Wahlheimat, in der er einen Teil seiner Zeit verbringt, während er sonst in Los Angeles lebt. Da er aufgrund des Lockdowns nicht nach Kalifornien zurückkehren konnte, nutzte er die Zeit der Stille zur Reflexion und setzte sich mit Werken von vier seiner früheren Soloalben erneut auseinander. Die Musik seiner Vergangenheit betrachtete er nun mit einem anderen Empfinden für das Wesen von Zeit und Raum. Außerdem schrieb er neues Material, zwei seiner unlängst komponierten Stücke sind nun zu hören – »Opus 56« und »Constellation No. 2. Sie verankern das Album in der Gegenwart.
»›Constellation No. 2‹ beschließt ein Album, das eine Reise durch meine Vergangenheit ist, es ist auch die neueste Komposition«, sagt O’Halloran, dessen verhaltenes Klavierspiel von dem lyrischen Cello von Gyða Valtýsdóttir begleitet wird. »Ich habe in der Vergangenheit viel mit Gyða zusammengearbeitet und es war immer wunderbar. Dieses Stück haben wir gemeinsam in Berlin komponiert, der Stadt, die ich zehn Jahre lang mein Zuhause nannte, in gewisser Weise ist es ein Abschied von dieser schönen Zeit. Es war das Ende eines Abschnitts und gleichzeitig ein neuer Anfang. Ich habe nach etwas gesucht, das sich universell und zugleich offen anfühlen kann.«
Dustin O’Hallorans musikalische Auseinandersetzung mit dem, was gültig ist und doch wandelbar, spiegelt sich auch in Anna Maggýs Video. Ihre Aufnahmen mit Nahlinsen bannen die abstrakten Muster von Jaspis, Achat, Islandspat (auch Silfurberg genannt) und verschiedenen anderen Gesteinen und Mineralien auf Film. In leisen Bildern fasst der Film das Wesentliche von »Constellation No. 2« und auch von dem Album.
O’Halloran sagt: »Es interessierte mich, welche Schwingungen ein Ort hat und wie sich das auf die Musik und Kunst auswirkt, die wir machen. Anna hat das Innere von Island eingefangen durch ihre Makrofotografie von seltenen, dort heimischen Steinen.«
Der kreative Prozess von “Silfur”, in dem O’Halloran zu Werken zurückkehrte und sie Jahre nach ihrer Entstehung überarbeitete, ließ ihn verstehen, dass Musik nie zweimal auf dieselbe Art erlebt wird.
“Das Ganze war wie eine Zeitreise in die Vergangenheit, während ich die Musik in der Gegenwart auf ganz neue Weise erlebte”, sagt er. “Es ist etwas Besonderes, dass wir die Zeit auf diese Weise einfangen können. Und ich denke, das ist fast das, was Musik ist: Sie hält die Zeit fest.”